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SWIMWAY Vecht Projekt

Treffen Projektteam Swimway Vecht am 12.05.2022 in Gramsbergen (NL)

Am 12. Mai 2022 fand erneut ein Treffen des Projektteams „Swimway Vecht" statt. Hier ging es darum, die weiteren Arbeiten für den Projektabschluss zu besprechen und zu klären, wie die Ergebnisse aufbereitet und mit einer breiteren Öffentlichkeit geteilt werden können.

Das Projekt „Swimway Vecht" startete vor etwa 4 Jahren und ist ein grenzüberschreitendes Forschungsvorhaben mit dem Ziel, den aktuellen Zustand der Vechte als Wanderkorridor für Fische von den Quellregionen bis zum Meer zu ermitteln. In der Projektarbeitsgruppe sind sowohl Vertreter der Angelfischerei (Fischereiverbände, Angelvereine) wie auch der Unterhaltungsträger (Wasserverbände, Bezirksregierung, Kreise) aus den Niederlanden, Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen eingebunden.

Im Projektzeitraum wurden in der Vechte und den anschließenden Binnenmeeren in den Niederlanden akustische Empfängerstationen eingerichtet. Anschließend wurden etwa 250 Fische mit akustischen Sendern ausgestattet, um ihre Wanderbewegungen im System verfolgen zu können. Zielfischarten waren Meerforelle, Aland, Quappe und Schnäpel. Für eine Detailuntersuchung der Abwanderung der Blankaale aus dem Vechtesystem zeigte sich der LFV Westfalen und Lippe e.V. verantwortlich.

Die Ergebnisse belegen für die unterschiedlichen Fischarten zum Teil erhebliche Defizite in Bezug auf den freien Wechsel in den Teilsystemen. Insbesondere ist der Aufstieg an mehreren Standorten behindert, selbst wenn schon Fischaufstiegsanlagen vorhanden sind. Hier Bedarf es dringend der Optimierung, teilweise auch des Baus weiterer Aufstiegspassagen. Da im Vechtesystem (mit Ausnahme der Dinkel) keine Wasserkraftwerke existieren, ist ein Abstieg sicher weniger problematisch. Unsere Untersuchungen zur Blankaalabwanderungen zeigen aber, dass die Stauanlagen, Durchflussseen und Wasserverteilungen offenbar einen deutlichen Einfluss auf die Abwanderungsgeschwindigkeit haben. Auch dieses kann einen negativen Einfluss auf die Entwicklung stabiler Fischpopulationen haben.

An vielen Stellen entlang der Vechte wurden bereits Wanderhindernisse beseitigt, jüngstes Beispiel ist das Wehr in Schüttorf in Niedersachsen. Auch für die Wehre in Nordhorn (Niedersachsen) und in Ochtrup-Langenhorst (NRW) gibt es Planungen für Fischaufstiege. In den Niederlanden wird in den nächsten Monaten am Wehr Gramsbergen ein mehrere Kilometer langes Nebengerinne gebaut, obwohl es dort bereits eine Aufstiegsanlage direkt am Wehrkörper gibt. Diese Planungen wurden im jetzigen Projektgruppetreffen vorgestellt und vor Ort besichtigt (Vechtrijk Gramsbergen - Vechtstromen).

Mittelfristig ist also eine weitere Verbesserung der Situation für wanderwillige Fische in der Vechte zu erwarten.



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